Die Geschichte von Rosenthal
1879 kehrte Philipp Rosenthal aus den USA nach Deutschland zurück. Während seiner sieben Jahre in der Neuen Welt sammelte er Erfahrung im Porzellanhandel und entwickelte eine Geschäftsidee: bemaltes Porzellan. 1897 gründete er seine eigene Firma, die sich zu einem der führenden Hersteller von hochwertigem Porzellan entwickelte. Bereits 1908 erwarb Rosenthal die Marke Thomas.
1950 trat Philip Rosenthal jun. in das Unternehmen ein und führte es zu einem Vorreiter des modernen Produktdesigns. In Zusammenarbeit mit Künstlern entstanden zahllose Klassiker. 1972 gründete Rosenthal die Möbelmanufaktur Rosenthal Einrichtung. Von 1958 bis 1981 prägte Philip Rosenthal als Vorstandsvorsitzender die Weiterentwicklung der Rosenthal AG entscheidend.
Ende der 1980er Jahre geriet die Porzellanindustrie in Deutschland in eine Krise. Rosenthal meisterte diese Herausforderungen und konzentrierte sich auf die Standorte Selb und Speichersdorf. 1997 ging die Rosenthal AG eine Allianz mit der Waterford Wedgwood Gruppe ein und wurde Teil der britisch-irischen Gruppe. In Deutschland wurde Rosenthal zum Marktführer für hochwertiges Geschirr und im Verbund mit Waterford Wedgwood zum Weltmarktführer. 2000 übernahm das Unternehmen das Werk und die Marke Hutschenreuther.
Im Januar 2009 musste Rosenthal nach dem Zusammenbruch der Gruppe Insolvenz anmelden. Alle Markenrechte und Patente kaufte der italienische Haushaltswarenhersteller Sambonet Paderno, der am 1. August 2009 die Rosenthal GmbH gründete. Seit 2013 ist auch die Traditionsmarke Arzberg Teil der Rosenthal GmbH.
Die Marken der Rosenthal GmbH
2009 übernahm die Gruppe Sambonet Paderno Industrie Rosenthal und gründete die Rosenthal GmbH. Diese umfasst zahlreiche namhafte Marken: Sambonet, Hutschenreuther, Rosenthal meets Versace, Thomas, Ercuis (Frankreich), Raynauld (Limoges), Paderno, Arzberg (Germany) sowie Artur Krupp.
Der Standort Selb
In den Werken Rosenthal in Selb, Rotbühl und Thomas am Kulm in Speichersdorf werden die Porzellankollektionen gefertigt. Auch der Hauptsitz des Unternehmens befindet sich in Selb. Das Werk Rotbühl hat Walter Gropius entworfen. Die Anlagen zählen zu den weltweit modernsten der Porzellanindustrie. Rosenthal hielt anfangs die Idee, der berühmte Architekt könne den Neubau übernehmen, für völlig abwegig. „Da kann ich ja gleich den Papst fragen, ob er mein Kind tauft“ soll er gesagt haben. Doch Walter Gropius sagte zu. In diesem Firmensitz konnte er seine Ideale von Klarheit, Moderne und menschlicher Arbeitswelt verwirklichen.
In den Werken in Selb und Speichersdorf werden die Porzellankollektionen gefertigt. Der Hauptsitz des Unternehmens befindet sich ebenfalls in Selb. Das Werk Rotbühl, entworfen von Walter Gropius, zählt zu den modernsten Anlagen der Porzellanindustrie. In Selb befindet sich auch das Rosenthal-Museum, das 2004 im Museumskomplex Porzellanikon eröffnet wurde.
In dem Museumskomplex Porzellanikon in Selb wurde 2004 das Rosenthal-Museum eröffnet. Die Abteilung befindet sich in der 1969 stillgelegten ehemaligen Rosenthal-Fabrik.
Die Classic Rose Collection / Kollektion
Porzellan von Rosenthal mit dem Stempel „Classic Rose Collection“ ist keine bestimmt Serie, sondern wurde 1974 als Produktlinie/Marke für Stil-Porzellan bzw. ältere Produktlinien eingeführt. Im Rahmen der “Classic Rose” Modellreihen (1974 – 1982) wurden klassische Formen wieder aufgelegt. Unsterbliche Klassiker wie Maria oder Sanssouci und weitere Formen und Dekore gehören zur Classic-Rose Collection.
Das Service Maria gilt als eines der schönsten Entwürfe in der Porzellanindustrie. Maria - generell ein Service - besteht aus vielen unterschiedlichen Teilen, nicht nur Teller, Tassen und Kannen. Es gibt Saucieren, Platten, Schüsseln aber auch besondere Teile wie einen Bierwärmer oder ein Tee-Ei.
Maria gibt es beispielsweise in weiß oder mit Porzellanmalerei. Das Dekor „Blaue Blume“ sieht elegant und festlich auf einem weißen Tischtuch aus. Maria „Sommerstrauß“ wirkt fröhlich und unkompliziert.
Die Studio-Line
1961 führte die Firma die Rosenthal „Studio-Linie“ ein, welche 1999 in “Studio-Line” umbenannt wurde.
Diese neue Marke hob das innovative Produktdesign der Firma auf ein neues Niveau. Für Philip Rosenthal jun. war es von enormer Bedeutung, dass keine alten Formen nachgeahmt werden und auch keine eintönigen neuen Produkte entstehen.
Für die Studio-Line arbeitete Rosenthal mit berühmten zeitgenössischen Designern, Architekten und Künstlern zusammen. Die “Studio-Linie” Artikel sollten in Form und Funktion die eigene, damalige Zeit widerspiegeln. Eine Vielfalt unterschiedlicher Erzeugnisse entstanden – Porzellan, Keramik, Glas oder Kunstgegenstände. Die Entscheidung, ob Objekte aufgenommen wurden, fällte eine unabhängige Jury von Designexperten. Diese Produkte erhielten ab 1961 das goldene Studio-Linie Signet.
Philip Rosenthal legte großen Wert auf die richtige Präsentation der Artikel seiner Studio-Line. Gute Produkte sollten dem Kunden in einer ansprechenden Umgebung vorgestellt werden. Studio-Line Artikel, wie z.B. die Serien Century, Flash oder Suomi waren nur im gehobenen Fachhandel in separaten Exklusiv- bzw. Rosenthal-Abteilungen erhältlich oder in eigenen Studio-Häusern. Zur Studio-Line gehört auch das aufsehenerregende Projekt SIXTY&TWELVE. Sechzig herausragende Vasendesigns aus sechs Jahrzehnten entstanden neu in zwölf schönen, pastelligen Farben, jede Vase ist limitiert auf 60 Stück.
Die Studio-Häuser
1960 eröffnete Rosenthal die ersten Studio-Häuser für zeitgemäßes Design. Hier wurden die Artikel in einheitlichen Regalen präsentiert. Porzellan, Glas, Besteck - die Serien waren aufeinander abgestimmt. In den 70er Jahren gab es insgesamt 30 eigene Studio-Häuser im In- und Ausland.
Künstler
Anfang des 20. Jahrhunderts verzichtete Rosenthal noch auf namhafte Designer. Doch mittlerweile blickt das Unternehmen auf eine lange Geschichte erfolgreicher Kooperationen mit Künstlern zurück. Viele entwarfen speziell für die Studio-Line.
Der Däne Bjørn Wiinblad entwickelte neben Porzellan, Glasserien sowie verschiedene Besteckmodelle. Er entwarf das verspielte Asimmetria, das rustikale “Brotzeit” Geschirr sowie diverse Geschenkartikel, wie z.B. Vasen etc. Das wohl bekannteste Geschirr von Wiinblad ist wohl die Form Romanze. Zu ihr gehören neben Tafel-, Kaffeegeschirr auch Gläser und Besteck. Es besticht mit seiner zarten Oberflächenstruktur, feinen Details und sanften, harmonischen Tönen. Romanze wurde klassisch in weiß produziert sowie mit vielfältigen Dekoren veredelt.
Tapio Wirkkala, Finnland, schuf für Studio-Line gleich mehrere Geschirre wie Variation 1962, Composition 1963 und Century 1979. Die Form Century hat eine zarte, durchscheinende Oberfläche, diese erinnert an das chinesische Reiskornmuster.
Timo Sarpaneva, ebenfalls aus Finnland stammend, designte 1976 für die Studio-Line die Suomi-Kollektion.
Walter Gropius baute für Rosenthal nicht nur die Glasfabrik in Amberg und das Werk Rotbühl in Selb. Von Gropius’ Architektur-Büro wurde auch das sehr bekannte Teeservice TAC entworfen.
Die amerikanische Designerin Dorothy Hafner schuf die postmoderne Form Flash mit Dekor One in den 80er Jahren.
Der amerikanische Designer Raymond Loewy arbeitet zwischen 1952 und 1961 für Rosenthal. Für Studio-Line designte u. a. das Geschirr “Form 2000”.
Kooperationen
Rosenthal baute erfolgreich Kooperationen mit namhaften Marken auf. Seit 1992 entwirft beispielsweise der Modedesigner Versace jedes Jahr für das Unternehmen farbenprächtige, fantasievolle Kollektionen. Allein die Namen regen zum Träumen an. 1993 Trésors de la Mère, 1997 Jardin de Versace, 2005 les Rêves Byzantins oder 2024 Medusa Garland.
Für ihre Andy Warhol-Kollektion bekam Rosenthal exklusiven Zugang zu dessen visuellen Gesamtwerk. In der Zusammenarbeit mit dem österreichischen Unternehmen Swarovski entstehen außergewöhnliche Teller, Tassen oder Vasen.
More than plates
Rosenthal beschränkte sich nicht nur auf Porzellan, zur Produktpalette gehören auch Gläser und Besteck. Außerdem produzierte das Unternehmen Kunstgegenstände, Figuren oder Vasen. Die Skulptur Scalare von Fritz Heidenreich gewann 1937 bei der Weltausstellung in Paris den Grand Prix. Rosenthal wurde mit über 500 Design-Awards ausgezeichnet. Darunter befinden sich beispielsweise der Good Design Award, der German Design Award oder der iF Design Award.
Rosenthal – alt und neu
In unsere Shop Vitrusa führen wir aktuelle Serien und Produkte, hier erhalten Sie Neuware von Rosenthal. In unserem Webshop alteserien hingegen bieten wir Ihnen ausgelaufene Serien an. Seit Beginn seiner langen Geschichte steht der Name Rosenthal für hochmoderne Produktionstechniken, akkurate Oberflächenveredelung und höchste Produktionsstandards. Gleichzeitig verkörpert Rosenthal außergewöhnliche Kunstfertigkeit, präzise Handarbeit und einzigartige Dekorationen. Serien von Rosenthal Porzellan lassen sich deshalb wunderbar kombinieren und ergänzen. Außergewöhnliche moderne Einzelstücke wie beispielsweise die Vase Squall des französischen Künstlers Cédric Ragot bereichern Serien aus vergangenen Tagen. Selbstverständlich kaufen wir auch Ihr altes Porzellan an. Wir lieben das „weiße Gold“, geben Ihren Schätzen gerne ein neues Zuhause und zahlen Ihnen, aufgrund unserer langjährigen Expertise, faire Preise.
Wissenswertes zu Rosenthal in Kürze
Die Rosenthal Porzellanmanufaktur wurde 1879 von Philipp Rosenthal gegründet, der nach sieben Jahren in den USA nach Deutschland zurückkehrte. Die Firma entwickelte sich schnell zu einem führenden Hersteller von hochwertigem Porzellan und ist bekannt für ihre innovativen Designs und erfolgreichen Kooperationen mit Künstlern.
Zur Rosenthal GmbH gehören renommierte Marken wie Sambonet, Hutschenreuther, Rosenthal meets Versace, Thomas, Ercuis (Frankreich), Raynauld (Limoges), Paderno, Arzberg (Germany) und Artur Krupp. Diese Vielfalt macht Rosenthal zu einem globalen Marktführer im Bereich hochwertiger Haushaltswaren.
Die Classic Rose Collection wurde 1974 eingeführt und umfasst klassische Porzellanformen wie Maria und Sanssouci. Diese Kollektion ist bekannt für ihre stilvolle Eleganz und umfasst eine Vielzahl von Teilen, darunter seltene Stücke wie Bierwärmer und Tee-Eier.
Die Rosenthal Studio-Line, eingeführt 1961, steht für innovatives Produktdesign und Zusammenarbeit mit berühmten Designern und Künstlern. Die Linie spiegelt zeitgenössische Ästhetik wider und umfasst Serien wie Century, Flash und Suomi. Produkte der Studio-Line wurden von einer unabhängigen Jury ausgewählt und mit dem goldenen Studio-Line Signet ausgezeichnet.
Rosenthal hat erfolgreiche Kooperationen mit namhaften Marken wie Versace und Swarovski aufgebaut. Seit 1992 entwirft Versace jährlich farbenprächtige Kollektionen für Rosenthal. Weitere Kooperationen umfassen exklusive Kollektionen wie die Andy Warhol-Kollektion und außergewöhnliche Designs mit Swarovski.